Dienstag, 31. Juli 2012

Katholisch - aber hallo! (mit Max)

Yo!

Habt Ihr Euch schon mal gefragt, wie es eigentlich so ist, als 10-Jähriger nicht nur an Gott zu glauben, sondern auch Papst und Kirche prima zu finden voll und ganz zu unterstützen?

Ich sag's Euch: Gar nicht so übel!

So gut wie alle gleichaltrigen Kinder in der Schule haben noch gar keinen konkreten Plan, was diese Dinge betrifft, und sind daher eigentlich Marie, Mauritius und mir gegenüber immer eher neugierig als ablehnend. Und weil wir Pimpfe den vollen Coolness-Bonus haben, gelten die Dinge, die wir ihnen über den Glauben und die Kirche erzählen, irgendwie als Gesetz.

Dadurch haben wir natürlich VOLL die Verantwortung, daß wir da keinen Stuss labern. Wir halten auch immer den Ball geziemend flach und versuchen, nicht so fundamentalistisch rüberzukommen (obwohl unsere "We put the FUN in FUNDAMENTALISM"-T-Shirts echt gut ankommen...), sondern erzählen den Anderen immer ganz entspannt, was der Glaube an Jesus Christus und die Mitgliedschaft in SEiner Kirche für uns so an positiven Dingen mit sich bringt.

Jetzt, wo wir alle seit einem Jahr aufm Gymnasium sind, drücken uns ältere Schüler manchmal Sprüche und kommen uns mit Kondom- und Prada- und Hexenverbrennungs-Legenden. Da habe ich mir fast schon mal Mische eingehandelt, als ich einen Typen, der vier Jahre älter ist als ich, vor seiner Gang mit Argumenten total durch den Wolf gedreht habe. Aber dann schritt der offensichtliche Wortführer der Gruppe plötzlich ein und meinte, er respektiere meine Hartnäckigkeit, meine Checke und meine große Klappe. PUH! Total Schwein gehabt! Ich kenne 1.000 Schulen, auf denen das böse geendet hätte!

Voll hilfreich ist, daß wir auch aufm Gymnasium sofort als Gang gut eingeschlagen sind, und viele Mitschüler oft mit uns rumhängen und Zeug machen. Da haben wir immer viele Möglichkeiten, ein wenig Jesus mit ins Spiel zu bringen.

Witzig: Da gab's neulich Ärger mit "konfessionslosen" Eltern, weil ihre Tochter nach Hause kam und plötzlich vor dem Essen beten wollte. Mami und Papi sofort beim Direktor aufgeschlagen, von wegen wir sollten in der Schule nicht missionieren. Der Direx meinte so ganz trocken, daß er uns nicht verbieten kann, vor dem Essen zu beten und daß er den anderen Kindern nicht verbieten kann, hinzusehen, während wir vor dem Essen beten. BURNED!

Aber - ** schwör ** - was den Job im Weinberg des HErrn angeht arbeiten wir total sanft und sachlich und lieb und werden nur mal pimpfig und krawallig, wenn irgendwelche älteren Schüler uns doof kommen. Damit sind wir bisher gut gefahren und werden es daher auch erstmal so halten.

Mein Tip an Euch (wenn Ihr jung und katholisch seid und in Eurer Schule was bewegen wollt): Locker! Neugierde wecken, zu ehrlichen Antworten bereit sein, keinen Schiß vor anfänglichem Unverständis der Anderen haben, selbstbewußt aber nicht arrogant rüberkommen, nicht krampfhaft am Gruppenzwang-Drehbuch festhalten, ruhig mal die unerwarteten und anderen Dinge tun und - wichtig! - schon so'n bißchen die Botschaft Christi leben. Das kommt anfangs bei den meisten Leuten zwar total außerirdisch rüber, aber wenn sie's an sich ranlassen und peilen, dann läßt sich einiges machen!
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Schönen Tag noch und keep it Catholic!
Max

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