Tach Leute!
Heute zu Gast im Pimpfblog-Adventskalender: Bruder Bruno, der melancholisch-coole Ordensmann, der hoffentlich auf unsere Fragen nicht auf gewohnt wortkarge Art antworten wird...
Die Fragen lauten (wer hätt's gedacht?):
"Was bedeutet Ihnen der Advent? Was mögen Sie am Advent?"
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Hallo auch von mir!
Der Advent bedeutet für mich - neben der ernsthaften Vorbereitung auf die Feier der Geburt unseres Heilands und Erlösers Jesus Christus - vor allem eines: Kindheitserinnerungen.
Weihnachten ist wahrscheinlich nicht nur das "Fest der Liebe" sondern auch das "Fest der Kinder". Das ergibt ja auch einen Sinn, wird doch schließlich auch ein Kind gefeiert, wenn auch ein sehr, sehr kleines...
Ich kann mich gut daran erinnern, daß ich als Kind die Adventszeit immer sehr gemocht habe. Also... Ich mag Sie auch heute noch, aber als Kind ist es doch irgendwie anders. Und bei mir stand noch nicht einmal die Vorfreude auf die Geschenke im Vordergrund, sondern die Vorfreude auf die Weihnachtsfeier. Ich komme aus einer großen Familie, die über diverse Dörfer verstreut in Bayern auf dem Land lebte und lebt. Und am Weihnachtstag haben wir uns immer alle bei Onkel Ludwig getroffen. Der war nämlich ziemlich reich und hatte ein riesengroßes Haus. Da war immer 'was los!
Wir sind schon morgens bei Onkel Ludwig eingeflogen und haben alle zusammen die Messe besucht. Danach gab es Mittagessen. Wir Kinder hatten einen eigenen Tisch, was ziemlich lustig (um nicht zu sagen chaotisch) war. Nach dem Mittagessen hingen die Herren im Salon ab und rauchten und redeten über wichtige Dinge. Die Damen wuselten in der Küche und im Eßzimmer herum, um den Nachmittagskaffee und die Bescherung vorzubereiten. Für uns Kinder war das immer die horrormäßigste Zeit, weil wir einerseits heiter draußen im Schnee rumtobten (den es, wenn ich mich richtig erinnerte, immer gab) aber andererseits die Bescherung kaum erwarten konnten. Nach der Bescherung klang der Tag dann locker aus im großen Salon vor dem Kamin oder unter dem Weihnachtsbau oder auf dem Dachboden, den wir Kinder eindeutig bevorzugten und wo immer ein Nachtlager für uns bereitet war. Die Erwachsenen legten sich alle nach und nach in den zigtausend Zimmern (ao kam es mir damals vor) von Onkel Lugwigs Haus schlafen.
Man sollte ja denken, daß sich das irgendwann legt, aber wenn ich heute, mit 70 Jahren, irgendwo Tannenduft rieche, dann bin ich wieder ein kleiner Junge.
Naja... Advent bedeutet also heute für mich, daß ich mich immer daran erinnere, wie ich damals durch die vier Wochen hindurch fieberte und mich auf das Zusammentreffen der ganzen Familie bei Onkel Ludwig freute. Schöne Zeiten waren das...
Was ich am Advent mag, das ist die Ruhe. Ich klinke mich aus allen auch nur ansatzweise nach Hektik aussehenden Aktivitäten aus und niste mich im Grunde für vier Wochen in der Klosterbilbiothek ein, die ich nur verlasse, um zum Gebet, zu den Mahlzeiten oder ins Bett zu gehen.
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Danke, lieber Bruder Bruno, für das Teilen der schönen Kindeheitserinnerungen! Wir finden es auch immer total klasse, wenn Weihnachten die Familie zuammenkommt!
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Schönen Tag noch und keep it Catholic!
Max, Marie, Mauritius
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