Samstag, 22. Dezember 2012

Das zweiundzwanzigste Türchen... (mit den Pimpfen)

BOAH!

Absolute Ehrfurchtsstarre! Heute haben wir den Bischof zu Gast (den auch irgendwie alle immer noch "Bischof" nennen, obwohl er ja mittlerweile Kardinal ist...)!

Naja... Okay... Wir wollen ja mal nicht angeben und so, aber Ehrfurchtsstarre ist dann vielleicht doch ein wenig zu hoch gegriffen. Denn immerhin gehören wir ja zum bischöflichen Inner Circle, und daher ist der Umgang mit ihm für uns eigentlich normal. Besonders ist für uns eh nicht seine Stellung, sondern eher, daß er so ein dufter Typ ist, mit dem man... wie sagten es die Alten früher gleich noch... ach ja: Mit dem man Pferde stehlen kann!

Hier also seine Antworten auf unsere Fragen...

"Was bedeutet Ihnen der Advent? Was mögen Sie am Advent?"
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Hallo, Ihr kleinen Honig-ums-Maul-Schmierer! Und Danke, daß ich hier ein wenig plaudern darf!

Die Adventzeit bedeutet mir sehr viel, denn - ähnlich wie auch mein lieber Bruder - pflege ich in dieser Zeit das, was er in Bezug auf Lukas 3,4-5 so treffend "inneren Landschaftsbau" genannt hat: In mir all das aus dem Weg räumen, was der Ankunft des Herrn in meinem Herzen im Wege stehen könnte!

Hinzu kommt - wie bei Bruder Bruno - ein totaler Kindheits-Flash! Wie ihr vielleicht wißt, bin ich ja auf einem Bauernhof in Bayern groß geworden. Wir (also wir Zwillinge, unsere jüngere Schweter und unser noch jüngerer Bruder) lebten da nicht nur mit unseren Eltern, sondern auch mit den Eltern meines Vaters, die einfach bis an ihr Lebensende auf dem Hof geblieben sind. Das alleine war schon toll. Aber dann kamen über die Weihnachtstage immer noch andere Verwandte reingeschneit und es war stets 'was los! Wir gingen in einer wunderbaren, kleinen, barocken Dorfkirche in die Mette und danach gab es am Heiligen Abend die Bescherung. Da waren dann außer den Hofbewohnern meistens 6-8 andere Familienmitglieder im Haus. Es gab eine große Festtafel mit vier Gängen (unsere Mutter war eine Hammer-Köchin -> Pfundmann-Figur läßt grüßen...) und danach die Bescherung. Die sah im Grunde so aus, daß alle anwesenden Kinder richtig tolle Geschenke bekamen, während die Erwachsenen sich gegenseitig nur kleine Aufmerksamkeiten und Liebesbeweise zustecken. Überhaupt wirkte es oft so, als seien die Freude und das Kreischen der Kinder beim Enthüllten der Geschenke für die zuschauenden Erwachsenen das Schönste an der Bescherung. Wir Kleinen verbrachten dann den Rest des Abends (oder auch der Nacht, wenn wir es mal schafften, uns leise zurück in die große Stube zu schleichen) damit, unter dem Weihnachtsbaum die Geschenke einem Ausdauer- und Härtetest zu unterziehen und ließen uns dann am nächsten Morgen müde aber dankbar und froh in die Weihnachtsmesse schleifen.

Advent bedeutet für mich also innere Reinigung und schöne Erinnerungen.

Was ich am Advent mag, das ist die Vorfreude auf Weihnachten. Und zwar auf Weinachten als das Fest, an dem wir uns an die Geburt unsres Erlösers Jesus Christus erinnern und unserer dadurch entstandenen Freude prächtig Ausdruck verleihen mit schönen Liturgien, mit gepflegter Gemeinschaft und mit kleinen Geschenken. Mein Bruder und ich tingeln in den Tagen zwischen Heiligabend und Neujahr immer gemeinsam ein wenig in der Familie herum (so, wie die Zeit es eben zuläßt), und diese Tage gehören für uns immer zu den schönsten des Jahres.
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Okay! Vielen, lieben Dank, Herr Bischof! Das klingt schön, das mit dem Bauernhof... Oh, und danke, daß Sie so fleißig und aufmerksam das Pimpfblog lesen und sich an den Eintrag ihres Bruders und an den von Bruder Bruno erinnerten!
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Schönen Tag noch und keep it Catholic!
Max, Marie, Mauritius

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