Donnerstag, 6. Dezember 2012

Das sechste Türchen... (mit den Pimpfen)

Hallo liebe Leser!

Heute haben wir einen ganz prima Gast bei uns! Es ist Major Mulmig, unser Mann beim Heer!

Er sieht zwar total hart und grummel-mäßig aus, ist aber eigentlich ziemlich cool und hat den Vorteil, daß er bei Kindern voll weichherzig wird! Haben wir natürlich schamlos ausgenutzt, indem wir uns auf ihn stürzten und ihm die berühmten Pimpfblog-Adventskalender-Fragen stellten:

"Was bedeutet Ihnen der Advent? Was mögen Sie am Advent?"
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Hmm... Hab' zwar eigentlich nicht viel Zeit, aber wenn so liebe Racker wie ihr an einem so lustigen Projekt wie einem Blog-Adventskalender basteln, dann kann ich natürlich nicht nein sagen.

Also, Advent...

Für mich ist der Advent - ebenso wie die Fastenzeit - immer wieder eine gute Gelegenheit, mich mal auf das Wesentliche zu besinnen und genau darüber nachzudenken, warum ich tue, was ich tue. Es gibt viele Leute, die mich mindestens schräg angucken, wenn nicht gar beschimpfen, wenn sie mich in Uniform sehen. Ich bin oft genug "Mörder" genannt worden. Natürlich habe ich noch nie in meinem Leben einen Menschen getötet (geschweige denn ermordet), und ich habe auch nicht vor, dies zu tun. Aber natürlich ist es allgemein bekannt, daß Soldaten im Zweifelsfall nicht nur zu den Waffen greifen und auf andere Menschen schießen müssen, sondern daß sie auch bereit sind, dies zu tun. Das kommt bei vielen Leuten natürlich nicht so gut an.

Dabei hat Soldat-Sein für mich primär eigentlich nie bedeutet, daß ich mich auf einen bewaffneten Konflikt vorbereite, sondern eher, daß ich gemeinsam mit anderen Leuten dort helfe, wo Hilfe benötigt wird und daß ich das verteidige, was ich verteidigenswert finde.

Schließlich wird es nie geschehen, daß ich blindwütig auf einen anderen Menschen schieße. Ich respektiere das Leben. Nicht nur mein eigenes, sodern auch das anderer Menschen. Aber eben weil es Menschen gibt, die sich in diversen Situationen nicht helfen können oder sich anderen, stärkeren Leuten ausgeliefert sehen, habe ich mich dazu bereiterklärt, zu helfen und zu verteidigen. Wenn es sein muß, auch mit der Waffe, die ich aber bisher noch nie einsetzen mußte.

Der Advent ist für mich eine Zeit, in der ich immer wieder neu versuche, auf Christus zu schauen, der sich nicht zu fein war, einer von uns zu werden und uns zu helfen und zu verteidigen. Er hat es auch ohne Gewalt geschafft. Und warum sollte ich mir daran kein Beispiel nehmen?

Was mir am Advent gefällt, ist die Stille. Das klingt vielleicht seltsam, weil der Advent ja eher als eine Zeit gesehen wird, in der ziemlich viel Hektik herrscht. Aber ich schaffe es seit Jahren, die Wochen vor Weihnachten für mich so zu gestalten, daß ich tatsächlich eine große Ruhe finden kann. Das tut mir sehr gut.
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Wow! Danke an Major Mulmig für dieses ehrlichen Worte!
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Schönen Tag noch und keep it Catholic!
Max, Marie, Mauritius

1 Kommentar:

  1. Das sind gute Worte.
    Mir geht es bei Militär immer ein bißchen seltsam. Zum einen weiß ich aus Erfahrung, daß meine Art zu denken einfach nicht militärkompatibel ist. Zum anderen hat sich die Befürchtung schon öfter bewahrheitet, daß Menschen, die an der Waffe ausgebildet werden, nicht wie Major Mulmig denken, sondern den Respekt vor dem Leben ein Stück weit verlieren. Dann halte ich einige militärische Entscheidungen unserer Zeit für, gelinde gesagt, nicht so besonders sinnvoll.
    Und dann sehe ich, daß es Fälle gibt, in denen Nothilfe gewaltfrei einfach nicht möglich ist. Da graust mir dann.

    Wenn ich andererseits (übrigens auch in der dreidimensionalen Welt) so gebildete und menschenfreundliche Leute wie Major Mulmig höre, bin ich einfach nur froh, daß es solche Leute gibt.

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